Craniosacral Therapie bei Trauma
Dem Trauma über den Körper begegnen - In der Traumatherapie bietet sich Ihnen die Möglichkeit, traumatische Erfahrungen über die Verbindung mit Ihrem Körper und Nervensystem bewusst zu verarbeiten. Im Zentrum steht dabei das autonome Nervensystem, das maßgeblich an der Regulation von Stress, Emotionen und Körperfunktionen beteiligt ist.
Der achtsame, ganzheitliche Ansatz verbindet Körper und Verstand. Dabei wird die Aufmerksamkeit auf körperliche Empfindungen und unbewusste Reaktionen, die oft tief im Nervensystem verankert sind, gerichtet. Funktionen wie Atmung, Kreislauf, Verdauung, Hormonsystem, Fortpflanzung sowie das Bewegungs- und Stützsystem arbeiten größtenteils autonom – und reagieren sensibel auf traumatische Erlebnisse.
Im Rahmen der Craniosacral-Therapie geht es darum, diesen Reaktionen mit feiner Wahrnehmung und sanfter Berührung zu begegnen. Spannungen können dabei erspürt und gelöst werden, das Nervensystem wird zur Selbstregulation eingeladen. So entsteht Raum für innere Stabilisierung, mehr Sicherheit im Körpergefühl und das Wiederfinden eines natürlichen Gleichgewichts.
Durch die Bewusstwerdung und Arbeit mit diesen Prozessen kann eine gesunde Ordnung und ein harmonischer Rhythmus im Körper wiederhergestellt werden. Diese Herangehensweise ermöglicht eine tiefere Verarbeitung und Heilung von Traumata, die oft im Körper gespeichert sind, und unterstützt den natürlichen Heilungsprozess des Körpers.

Ein Trauma verstehen -
Wie es entsteht und wie der Körper reagiert
Was ist ein Trauma?
Trauma bedeutet: Zu viel, zu schnell, zu plötzlich. Ein Trauma zu erleben ist immer etwas Subjektives. Was für die eine Person überwältigend oder bedrohlich ist, kann für eine andere bewältigbar erscheinen. Denn jeder Mensch bringt unterschiedliche Voraussetzungen mit – wie etwa Bewältigungsstrategien, ein Gefühl von Sicherheit, innere und äußere Ressourcen sowie die Fähigkeit, sich in einer Situation zu orientieren.
Ein Trauma entsteht dann, wenn eine Person in einer Situation keine Handlungsmöglichkeiten mehr erkennt. Statt bewusst zu reagieren, übernimmt das autonome Nervensystem – und es kommt zu einer automatischen Traumareaktion:
• Kampfreflex
• Fluchtreflex
• Totstellreflex (Dissoziation)
• Das Aufsuchen von Schutz in der Gruppe (Herdeninstinkt)
Diese Reaktionen sind biologische Schutzmechanismen, die dem Überleben dienen. Sie geschehen unwillkürlich und blitzschnell, ohne bewusste Entscheidung – unser Körper versucht, uns bestmöglich zu schützen.
Unverarbeitetes Trauma:
Es kommt dann zu einer Traumafolgestörung, wenn die natürliche Reaktion auf das Ereignis nicht abgeschlossen werden kann. Wenn die Energie, die in der akuten Reaktion mobilisiert wurde, festgehalten oder unterdrückt wird, bleibt sie im Nervensystem gebunden. Es entsteht ein Zustand von innerer Anspannung, der oft nicht bewusst wahrgenommen, aber dennoch stark erlebt wird.
In der Folge können wir in bestimmten Mustern „stecken bleiben“, emotionale oder körperliche Symptome entwickeln oder uns immer wieder in ähnlichen, belastenden Situationen wiederfinden. Wenn diese gebundene Energie wahrgenommen und gelöst wird, können die Prozesse im Körper zu Ende geführt und Heilung im Hier und Jetzt ermöglicht werden.
Da jeder Mensch einzigartig ist, verläuft auch jeder Heilungsprozess individuell.
Typische Symptome eines unverarbeiteten Traumas:
• Dauerhafter Stress oder Erschöpfung
• Reizbarkeit oder häufige Wutausbrüche
• Schwierigkeiten, eigene Grenzen zu spüren oder zu setzen
• Wiederkehrende belastende Lebenssituationen
• Unerklärliche Ängste oder starke innere Unruhe
• Schlafprobleme, Nervosität, Überforderung
• Diffuse, nicht eindeutig erklärbare körperliche Beschwerden